Lena Funcke (Foto: privat)

Lena Funcke (Foto: Gabriela Secara, Perimeter Institute)

Lena Funcke erhält Dieter-Rampacher-Preis der Max-Planck-Gesellschaft

Mit nur 23 Jahren hat Lena Funcke ihre Promotion am Max-Planck-Institut für Physik abgeschlossen. Für ihre herausragende Doktorarbeit erhält sie nun den Dieter-Rampacher-Preis, mit dem die Max-Planck-Gesellschaft jährlich die erfolgreiche Promotion ihrer jeweils jüngsten Doktorand*innen auszeichnet.

Ihr Abitur machte sie mit 17 parallel zu einem Juniorstudium, das anschließende Bachelorstudium absolvierte sie in nur zwei Jahren, und mit 20 erwarb sie ihren Masterabschluss an der University of Cambridge: Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Lena Funcke zu den bisher jüngsten Doktorand*innen zählt, die ihre Promotion an einem Institut der Max-Planck-Gesellschaft abgeschlossen haben. Ihre Doktorarbeit wurde von der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Bestnote „summa cum laude“ bewertet.

In ihrer Arbeit (*) entwickelte Lena Funcke zusammen mit ihrem Doktorvater Georgi Dvali Modelle jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik, die weitreichende Implikationen für unser Verständnis der späten Entwicklung unseres Universums haben. „Das Faszinierende an meinem Thema war, dass ich interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen theoretischer Teilchenphysik, Gravitation, Kosmologie und Astrophysik forschen und dabei Wissen aus diesen Bereichen vereinigen konnte“, berichtet die Postdoktorandin.

Ihrem Thema bleibt Lena Funcke auch nach ihrer Promotion treu: Seit Sommer 2018 geht die Wissenschaftlerin am renommierten Perimeter Institute in Kanada der Frage nach, wie man ihre Modelle mit kosmologischen und astrophysikalischen Daten experimentell bestätigen kann.

Bereits in der Anfangsphase ihrer Promotion wurde Lena Funcke eine besondere Ehre zuteil: Zusammen mit zwei Kollegen vom Max-Planck-Institut für Physik nahm sie 2016 am Treffen der Physik-Nobelpreisträger in Lindau teil – eine prägende Erfahrung, wie sich Lena Funcke erinnert: „Es war sehr inspirierend und lehrreich, mich mit Forschern wie Arthur McDonald und Gerard 't Hooft über mein Modell zu Neutrinomassen auszutauschen. Bei dem Treffen entstand auch eine neue Forschungskooperation, deren Ergebnisse wir kürzlich in einer Fachzeitschrift veröffentlicht haben.”

Die Preisverleihung findet im Juni 2019 in Hamburg im Rahmen der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft statt. Der Preis wurde von 1985 von Hermann Rampacher zum Andenken an seinen 1945 im Alter von zwanzig Jahren gefallenen Bruder Dieter gestiftet, der an der TH Stuttgart Physik studiert hatte.

(*) How Gravity Shapes the Low-Energy Frontier of Particle Physics: Neutrino Masses and the Domestic Axion. Anmerkung: Die Doktorarbeit wurde nach Veröffentlichung dieses Texts mit dem Arnold Sommerfeld PhD-Preis ausgezeichnet.