Professor Dr. Klaus Gottstein im Jahr 2002

Professor Dr. Klaus Gottstein im Jahr 2002 (Foto: Universität der Bundeswehr München)

Trauer um Professor Dr. Klaus Gottstein

Das Max-Planck-Institut für Physik trauert um seinen wissenschaftlichen Emeritus Professor Dr. Klaus Gottstein, der am 20. März 2020 im Alter von 96 Jahren verstorben ist. Klaus Gottstein war ein angesehener Physiker und Friedensforscher, der sich mit seinen vielen wissenschaftlichen Beiträgen in zwei ganz unterschiedlichen Forschungsgebieten bleibende Verdienste erworben hat.

Bereits in jungen Jahren machte Klaus Gottstein durch seine kreative Forschung auf dem Gebiet der experimentellen Elementarteilchenphysik die Fachwelt auf sich aufmerksam. Schon damals trugen seine Arbeiten ganz entscheidend zur Erforschung der kosmischen Strahlung bei.

Die wissenschaftliche Karriere von Klaus Gottstein in der Max-Planck-Gesellschaft begann als Leiter einer Forschungsgruppe am damaligen Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik. Im Jahre 1962 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied dieses Instituts berufen.

Ab den 1970er Jahren wandte sich Klaus Gottstein neben seinen wegweisenden Arbeiten in der physikalischen Grundlagenforschung zunehmend der wissenschaftspolitischen Arbeit zu. In den Jahren 1971 bis 1974 diente er als Wissenschaftsattaché an der deutschen Botschaft in Washington D.C.

Von 1974 bis 1980 arbeitete Klaus Gottstein am von Carl Friedrich von Weizsäcker geführten Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg.

Im Jahr 1984 gründete die Max-Planck-Gesellschaft eine selbständige Forschungsstelle und berief Klaus Gottstein als deren Direktor. Zielsetzung dieser Gruppe, die er bis zu seiner Emeritierung 1992 leitete, war es, Fragestellungen im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Politik zu untersuchen.

In seiner Rolle als Berater für Parlament und Bundesregierung trug Klaus Gottstein wesentlich dazu bei, dass sich die Politik vermehrt von der Wissenschaft erarbeitete Kenntnisse für zukunftssichernde Entscheidungen zu Eigen nahm.

Für seine Forschungsarbeiten wurde Klaus Gottstein im Jahre 2011 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Bis zu seinem Tod blieb Klaus Gottstein seinem Heimatinstitut eng verbunden und war ein häufiger und gern gesehener Gast bei verschiedensten Veranstaltungen.

Das Max-Planck-Institut für Physik und die Max-Planck-Gesellschaft nehmen in Dankbarkeit Abschied von Klaus Gottstein und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.