Professor Cumrun Vafa (Foto: privat)

Professor Cumrun Vafa (Foto: privat)

Humboldt-Forschungspreisträger Cumrun Vafa kommt als Gast ans MPP

Der hochangesehene theoretische Physiker Cumrun Vafa hat einen der renommierten Humboldt-Forschungspreise erhalten. Zusammen mit dieser Auszeichnung der Alexander-von-Humboldt-Stiftung erfolgt eine Einladung für einen längstens einjährigen Aufenthalt am Max-Planck-Institut für Physik (MPP). In dieser Zeit wird der Harvard-Wissenschaftler gemeinsame Forschungsvorhaben mit Direktor Dieter Lüst umsetzen, der die Abteilung „Stringtheorie und Mathematische Physik“ am MPP leitet.

Cumrun Vafa ist einer der renommiertesten theoretischen Teilchenphysiker weltweit. Seine Forschung in der theoretischen Hochenergiephysik, der Quantengravitation und der Stringtheorie hat bahnbrechende Ergebnisse geliefert. In den letzten zehn Jahren hat Cumrun Vafa mehrere viel zitierte Publikationen veröffentlicht. Dazu zählen Arbeiten im Zusammenhang mit dem Swampland-Programm, die neue Schlüsse auf das Wesen der Dunklen Energie im Universum zulassen.

Cumrun Vafa erforscht ein breites Spektrum verschiedener Themen. Sein Forschungsgebiet umfasst sowohl die formale Seite der Stringtheorie als auch Lösungsansätze für Quantenfeldtheorien und die Phänomenologie der Teilchenphysik und der Kosmologie. Dazu zählen zum Beispiel die erste Konstruktion von Orbifold-Stringverdichtungen, die Entdeckung der Mikrozustände von Schwarzen Löchern in der Stringtheorie, mehrere bahnbrechende Ergebnisse in der Mathematischen Physik (Spiegelsymmetrie, topologische Stringtheorie und topologische Invarianten) und die Gründung des Swampland-Programms.

Seine wissenschaftliche Forschungsarbeit wurde mit hochrangigen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter die Dirac-Medaille des ICTP-Triest im Jahr 2008, der Dannie-Heineman-Preis für mathematische Physik im Jahr 2016 und den Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2017.

„Wir freuen uns, Cumrun Vafa als Humboldt-Preisträger begrüßen zu dürfen“, sagt Dieter Lüst. „"Wir werden gemeinsam an Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Swamplandprogramm arbeiten. Dabei geht es insbesondere um die Frage, welche effektive Feldtheorien sich bei niedrigen Energien konsistent in eine Quantengravitationstheorie einbetten lassen. In diesem Kontext beschäftigen wir uns auch mit dem bemerkenswerten Vorschlag, dass die Dunkle Energie eine fünfte, sehr kleine Dimension in der Größe von etwa einem Mikrometer implizieren könnte."