Teamarbeit im Reinraum: MPP-Mitarbeiter*innen montieren ein optisches Messsystem auf den Driftrohr-Lagen. Dieses überwacht die Deformationen der Myonkammer unter ihrem eigenen Gewicht. Die Signaldrähte der Driftrohre sind mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Millimeter positioniert. (Foto: B. Wankerl/MPP)

Teamarbeit im Reinraum: MPP-Mitarbeiter*innen montieren ein optisches Messsystem auf den Driftrohr-Lagen. Dieses überwacht die Deformationen der Myonkammer unter ihrem eigenen Gewicht. Die Signaldrähte der Driftrohre sind mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Millimeter positioniert. (Foto: B. Wankerl/MPP)

Pro Woche werden am Max-Planck-Institut 280 Driftrohre hergestellt und getestet. In jeder Myonkammer sind 560 Driftrohre verbaut: Sie messen die Spuren von Myonen, die bei Teilchenkollisionen im ATLAS-Detektor entstehen. (Foto: B.Wankerl/MPP)

Pro Woche werden am Max-Planck-Institut 280 Driftrohre hergestellt und getestet. In jeder Myonkammer sind 560 Driftrohre verbaut: Sie messen die Spuren von Myonen, die bei Teilchenkollisionen im ATLAS-Detektor entstehen. (Foto: B.Wankerl/MPP)

Myonkammern für das ATLAS-Experiment in verschiedenen Produktionsstadien in der Montagehalle. Die Kammer vorne links ist bereit für den Transport zum CERN, die Kammer rechts davon wartet noch auf die Montage der Ausleseelektronik. Im Hintergrund erfolgt der finale Kammertest vor dem Transport. (Foto: H. Kroha/MPP)

Myonkammern für das ATLAS-Experiment in verschiedenen Produktionsstadien in der Montagehalle. Die Kammer vorne links ist bereit für den Transport zum CERN, die Kammer rechts davon wartet noch auf die Montage der Ausleseelektronik. Im Hintergrund erfolgt der finale Kammertest vor dem Transport. (Foto: H. Kroha/MPP)

ATLAS-Myonkammern in Serienproduktion

Trotz Corona-Pandemie läuft am MPP die Herstellung von ATLAS-Myonkammern der nächsten Generation wie vorgesehen. Wegen der derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen können die Techniker*innen nur in täglich wechselnden Schichten arbeiten. Dennoch soll bis Ende 2022 der Bau von 48 neuen Myon-Detektoren abgeschlossen sein. Diese werden in das ATLAS-Experiment integriert, das in den Jahren 2024 bis 2027 für den High-Luminosity-Upgrade des Large Hadron Collider (LHC) nachgerüstet wird.

Dem LHC am CERN steht ein massiver Umbau bevor. Ziel ist es, die Rate der Protonkollisionen, in denen neue Teilchen erzeugt werden können, auf mindestens das Fünffache zu steigern. „Der ATLAS-Detektor, wo die Kollisionen stattfinden und aufgezeichnet werden, muss damit Schritt halten können“, erklärt Hubert Kroha, Leiter der Gruppe „Myonspektrometer“ am Max-Planck-Institut für Physik (MPP).

Insgesamt sollen in den knapp zwei nächsten Jahren 100 Myonkammern des neuen, am MPP entwickelten Typs produziert und anschließend in den ATLAS-Detektor montiert werden. Um das Projekt umzusetzen, sind unter Federführung des MPP auch Arbeitsgruppen an mehreren US-Universitäten eingebunden. Sie fertigen die eine Hälfte der Kammern nach dem am MPP konzipierten Bauplan. Die andere Charge wird am MPP gebaut.

Großer Einsatz der Teams

„Wir liegen mit der Produktion der Myondetektoren am MPP und auch in den USA zeitlich voll im Plan“, sagt Kroha. „Das ist vor allem dem großen Einsatz der Teams in den Werkstätten zu verdanken.“ Wegen der Corona-Pandemie kann jeweils nur die Hälfte unserer Werkstatt-Kolleg*innen gleichzeitig an den Kammern arbeiten.

Da die verschiedenen Arbeiten an den Kammern räumlich getrennt und damit parallel ablaufen, können am MPP und in den USA jeden Monat zwei komplette Kammern gefertigt werden. „Auch wenn es sehr gut läuft, hoffen wir natürlich, dass sich die Pandemie-Situation in den kommenden Monaten entspannt – und damit auch unsere technischen Abteilungen entlastet werden“, so Kroha abschließend.