Neue Heimat für das MPI für Physik

Das Max-Planck-Institut für Physik hat seit November 2023 einen neuen Standort. Der Forschungsneubau befindet sich auf dem Gelände des Forschungszentrums Garching, in unmittelbarer Nähe zu den MPIs für Plasmaphysik und Extraterrestrische Physik.

Warum zieht das Institut in ein neues Forschungsgebäude?

Das frühere Institutsgebäude am Föhringer Ring in München Freimann-Schwabing entsprach nicht mehr den heute üblichen Standards für ein experimentell arbeitendes Forschungsinstitut. Technische Umbauten oder Erweiterungen des aktuellen Gebäudes waren nur eingeschränkt und mit hohen Auflagen möglich, da das vom bekannten Münchner Architekten Sep Ruf geplante und 1958 eingeweihte Gebäude steht unter Denkmal- und Ensembleschutz steht.

Um den gestiegenen Anforderungen aktueller und künftiger Forschungsprojekte an die Größe, Aufteilung und technische Infrastruktur zu genügen, wurde im Jahr 2017 der Bau eines neuen Gebäudes für das MPI für Physik beschlossen.

Der Neubau

Der Entwurf des Neubaus stammt vom Münchner Architekturbüro Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten. Das Gebäude besteht zwei räumlich getrennte Einheiten: Im größeren Gebäudeteil befindet sich der Labor- und Bürotrakt, daneben – und über mehrere Innen- und Außenzugänge erreichbar – der Werkstattbau für verschiedene Abteilungen.

Nach außen präsentiert sich der Neubau mit einer Fassade, die beide Gebäudeteile zu einem Ensemble verbindet. Der Eingang ist nach Westen zur Boltzmannstraße ausgerichtet. Der darüber liegende Seminarraum ragt aus dem Gebäude heraus und setzt den Eingangsbereich wirkungsvoll in Szene.

Ein wichtiges Anliegen des MPI für Physik war es, möglichst viele informelle Kommunikationsräume zu schaffen, um den Austausch unter den Wissenschaftlern zu fördern. Das Gebäude bietet neben elf unterschiedlich großen Seminarräumen ein zentrales Café in der Eingangshalle, einen Dachgarten, mehrere Teeküchen und Sitzecken.

Prinzip Nachhaltigkeit

Bei Forschungsgebäuden hat die Versorgungssicherheit oberste Priorität, sei es Strom, Wasser oder das reibungslose Funktionieren von Kältesystemen. Unabhängig davon legt das MPI für Physik großen Wert auf Nachhaltigkeit. Daher wurde bei der Planung der Anlagen darauf geachtet, den Energieverbrauch zu reduzieren.

Bei der Gestaltung des Außenbereichs standen der Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt im Vordergrund. Die Landschaftsplaner setzten hier auf Blumenwiesen, Grünflächen mit blühenden Stauden sowie fruchttragende Bäume, die zahlreichen Insekten- und Vogelarten Nahrung und Lebensraum bieten. Für Vögel und die auf dem Campus lebenden Fledermäuse wurden überdies eigene Nistplätze geschaffen.

Nähe zu anderen Forschungsinstituten

Mit dem Umzug nach Garching rückt das Institut in unmittelbare Nähe zu anderen Physik-Instituten der Max-Planck-Gesellschaft. Die Physikerinnen und Physiker der Institute arbeiten zum Teil in gemeinsamen Forschungsprojekten. Auch mit der LMU und TUM bestehen Kooperationen, die von der räumlichen Nähe profitieren werden.

Damit werden auch die MPI wieder näher zusammengeführt, die historisch betrachtet ohnehin gemeinsame Wurzeln haben: Bei den Max-Planck-Instituten für Plasmaphysik, für extraterrestrische und für Astrophysik handelt es sich um ehemalige Teilinstitute des MPP, die nach und nach ausgegliedert wurden.