Im Inneren des KATRIN-Experiments

Das KATRIN-Experiment (Foto: Michael Zacher)

KATRIN-Detektor sichtet erste Elektronen

Wichtiger Meilenstein beim Aufbau von neuem Neutrino-Experiment

Das KATRIN-Experiment feierte kürzlich sein "erstes Licht". Wie das Karlsruhe Institut für Technologie mitteilte, registrierte der Detektor erstmals Elektronen, die zuvor das 70-Meter lange Strahlrohr durchflogen hatten. Als präziseste Waage der Welt soll KATRIN künftig die Masse des kleinsten Materie-Teilchens, des Neutrinos, bestimmen. Diese Messung erfolgt indirekt über Elektronen, die zusammen mit Neutrinos beim Zerfall von schwerem Wasserstoff entstehen.

Der reguläre Messbetrieb soll im Herbst 2017 beginnen. Das Max-Planck-Planck-Institut für Physik ist über seine Arbeitsgruppe "KATRIN und TRISTAN: Neutrinos und Dunkle Materie" in das Projekt eingebunden. Außerdem will das Team von Susanne Mertens das KATRIN-Experiment nutzen, um sterile Neutrinos zu erforschen.

"Im Gegensatz zum linkshändigen 'Standard'-Neutrino handelt es sich dabei um eine rechtshändige Variante", erklärt Gruppenleiterin Susanne Mertens. "Das sterile Neutrino kann man sich dabei als einen großen, schwereren Bruder des bekannten Neutrinos vorstellen."

Wegen ihrer Eigenschaften werden sterile Neutrinos auch als Kandidaten für Dunkle Materie gehandelt. Allerdings existieren die Teilchen bisher nur hypothetisch, ihr Nachweis steht noch aus. Mit einem neuen Experiment – TRISTAN – wollen die MPP-Wissenschaftler untersuchen, ob es die sterilen Neutrinos tatsächlich gibt.

Der TRISTAN-Detektor wird derzeit von einer internationalen Forschungsgruppe entwickelt. Herzstück des Detektors ist ein multi-Pixel-Siliziumchip, der aus der Fertigung des Halbleiterlabors der Max-Planck-Gesellschaft stammt.

 

Kontakt:

Dr. Susanne Mertens
Max-Planck-Institut für Physik
+49 89 32354-590